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Mein Werdegang

Mit 14 Jahren kaufte ich mir die erste Drechselbank: Der Drechsler in meiner Heimatstadt Bad Salzuflen ging in Rente und löste seine Werkstatt auf. So kam ich zu einer schweren gusseisernen Maschine, die im Keller meines Elternhauses ihre Aufstellung fand.

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Beim Ausräumen des Kartoffelkellers, der als Werkstatt ausgebaut werden soll – im Hintergrund Teile der Drechselbank

Durch den Oboenunterricht, in der Musikschule im Schloss Stietencron erwuchs der Wunsch Holzblasinstrumente zu bauen und ich besuchte einen Kurs zum Bau einer Barockoboe. Später baute ich nach Plänen aus dem Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg eine Denner-Traversflöte nach.

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Diese Kopie einer Barocken Dennerflöte fertigte ich mit 17 Jahren autodidaktisch in der heimatlichen Werkstatt inklusive einem Etui aus Kirschholz.

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Beim Drechseln einer Traversflöte

Nach dem Abitur begann ich die Ausbildung zum Holzblasinstrumentenmacher bei Martin Wenner in Singen am Hohentwiel, wo ich den Bau und die Restaurierung von Traversflöten, den Neubau von Böhmflöten und die Reparatur von Holzblasinstrumenten erlernte. Als Gesellenstück baute ich eine Vollsiberquerflöte mit Spitzdeckeln. In der Gesellenzeit arbeitete ich weiter bei Martin Wenner und anschließend bei Holger Bastein in Hamburg.

Die Meisterprüfung legte ich in Mittenwald in Bayern ab und baute eine Böhmflöte mit Spitzdeckeln und H-Fuß, für die ich mit dem Meisterpreis der Bayerischen Staatsregierung ausgezeichnet wurde und als Landesbestmeister des Jahrgangs abschloss.

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Auszeichnung als Landesbestmeister

Meisterbrief

Meisterbrief mit Goldmedaille für den Landesbestmeister

Nach dem Abschluss der Meisterprüfung schrieb ich mich am kunstgeschichtlichen Seminar in Hamburg ein und machte den Magister mit einer Arbeit über die Umnutzung historischer Industriearchitektur aus denkmalpflegerischer Sicht (während des Studiums restaurierte ich Instrumente und arbeitete im Denkmalschutzamt Hamburg). Parallel zur Arbeit in meiner Werkstatt bin ich als Restaurator für Holzblasinstrumente im Musikinstrumenten-Museum Berlin angestellt und restauriere und konserviere wertvolle Originalinstrumente vom Barock bis in die Romantik. Ich untersuchte die wunderbar erhaltene Instrumentensammlung aus der Naumburger Wenzelskirche: Pommer, Zink, Blockflöte, Dulzian, Rauschpfeife – dabei kam ein Flachbettskanner zum Einsatz, der pixelgenau die Außenmaße erfasste und Computertomographie mit deren Hilfe auch die engen Bohrungsabschnitte z.B. im Sopranpommer erfasst werden konnten. Für die Ausstellung „Johann Joachim Quantz Musiker-Pädagoge-Instrumentenbauer“ betreute ich die originalen Quantz Flöten von Friedrich II sowie unter anderem Flöten von Hotteterre, Naust, Freyer Kirst und Buffardin. 

Quantz Ausstellung Aufbau mit Scherer Flöte

Als Restaurator im Musikinstrumentenmuseum Berlin betreute ich die Quantz -Ausstellung. Hier beim Aufbau mit einer Flöte von Scherer Butzbach aus dem Besitz von Friedrich II – in der Vitrine Flöten von Kirst und Quantz

Selfi mit Quantz

 Selfi mit Quantz – Portrait aus dem Neuen Schloß in Bayreuth von J.Fr. Gerhard 1735, die Schwester von Friedrich II war mit dem Markgrafen von Bayreuth verheiratet und Quantz kam öfter zu Besuch um dem Grafen Flötenunterricht zu geben…

Martin und Björn Portrait retuschiert

 Ab Oktober 2015 bildete ich Martin Klein als Holzblasinstrumentenmacher aus. Seid erfolgreich abgelegter Prüfung im Juli 2018 unterstützt er mich jetzt als Geselle.